In diesem Artikel erkläre ich, was „Esoterik“ bedeutet.

Wenn ich sage, dass ich Astrologin bin, ernte ich manchmal hochgezogene Augenbrauen und ich höre Sätze wie: „Daran glaube ich nicht“ oder „Das ist mit zu esoterisch.“ Dabei gibt es sowohl in der Astrologie wie in der Esoterik nichts zu glauben, und dabei alles zu erfahren. 

Im Laufe der letzten Jahrzehnte, vielleicht mit Beginn der New Age Bewegung, hat sich in das Wort Esoterik eine gewisse Abwertung eingeschlichen. Man versteht darunter meist eher versponnene oder unverständliche und weltfremde Lehren, die als unwissenschaftlich und unhaltbar abgetan werden. 

Und das tut der Esoterik unrecht. 

Das Wort Esoterik kommt aus dem griechischen und bezeichnete ursprünglich die Lehren von Aristoteles, die nur für wenige auserwählte Schüler bestimmt waren, und philosophische Vorbildung voraussetzte, im Gegensatz zur Exoterik, die für die Öffentlichkeit bestimmte Werke bezeichnete. 

Später wurde mit dem Wort „esoterisch“ ein Geheimwissen bezeichnet, das ein Lehrer nur ausgewählten Schülern mitteilt. 

Als esoterisch wurden auch bestimmte, aus der hermetischen Philosophie des alten Griechenlands und Ägyptens hergeleitete Geheimlehren bezeichnet, bzw. nach Jung und anderen eine höhere Stufe der Erkenntnis über die tieferen, „inneren“ Geheimnisse der Religion, die nicht vermittelbar sondern nur erfahrbar sind, und auf die Wege, die dahin führen.  

Das Wissen, das ich weitergebe, ist sowohl esoterisch als auch exoterisch und es gibt Stufen, in denen dieses Wissen traditionell enthüllt wird.

Jede dieser Stufen hat ihre Berechtigung und Zeit und ist ein Teilstück des Weges, den wir alle gehen. 

Die erste Schicht der Astrologie ist für viele bestimmt, jene, die gerne ihr Horoskop lesen, an Sternzeichen und ihren Zuschreibungen interessiert sind, und die Astrologie dabei hauptsächlich zur Information und Unterhaltung konsumieren.

Einige Menschen wollen weiter gehen, und die nächste Schicht durchdringen. Sie möchten selbst die Horoskopdeutung erlernen und durch die Beschäftigung mit der Astrologie zu tieferer Erkenntnis über den Kosmos und sich selbst gelangen. 

Und dann gibt es einen dritten Bereich, der nur wenigen mitgeteilt wird, wenn eine Bereitschaft besteht, noch weiter nach innen zu gehen, noch tiefer einzutauchen in die eigene Wahrheit, die nur erfahrbar, aber nicht mitteilbar ist. 

Diese wenigen Menschen sind bereit, alles loszulassen, sich ihren tiefsten Schatten zu stellen und Transzendenz zu erfahren. 

Das ist jene Erfahrung, die z. B. Menschen mit Nahtoderfahrungen oder mystischen Erlebnissen zuteil wird. Ein Blick hinter die Kulissen, der nicht nur mit dem Verstand, sondern mit wirklichem Verstehen gemacht wird und eine unumkehrbare Veränderung in der Sicht auf die Welt bewirkt.

Diese Sicht auf die Wirklichkeit hat nichts mit Magie, Okkultismus oder Religion zu tun und sie ist auch keine Philosophie. Im Gegenteil, sie ist sehr bodenständig, klar und realitätsbezogen. 

Insofern bin ich keine Esoterikerin, weil ich die Astrologie ganz nüchtern dafür benutze, Menschen Orientierung im Alltag zu geben, die gerade nicht wissen, wo es langgeht.

Und insofern bin ich Esoterikerin, weil in der Astrologie auch die Einladung steckt, die Einheit hinter den Gegensätzen zu erkennen.

Weil ich denjenigen, die dafür offen sind, davon erzähle, ganz traditionell von Mund zu Ohr.